„Für Sie geht heute die Tür zur beruflichen Zukunft auf. Nun kommt die Zeit der Bewährung“, begrüßte Kreishandwerksmeister Helmut Strube am Freitagabend 35 frisch gebackene Gesellen aus sechs Salzgitteraner Fachinnungen zur Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen im Hotel am See.
Vor drei Jahren begannen diese ihre Ausbildung in sechs Innungen, nun nahmen sie im Beisein von Familie und Freunden voller Stolz ihre Prüfungszeugnisse entgegen. Vier von ihnen freuten sich über besondere Ehrungen: Friseurin Marina Karacic und die Tischler Laura Müller, Marcel Böker und Krisitijan Maric bestanden die Prüfungen mit Auszeichnung, erhielten Buchpreise für herausragende Leistungen.
Bürgermeister Stefan Klein riet: „Bleiben Sie nicht stehen, sondern bilden Sie sich weiter“. Diese Empfehlung bekräftigte Strube: „Unser Handwerk benötigt junge Existenzgründer“.
Die derzeitige Ausbildungssituation gibt Anlass zur Sorge. „Wir stehen in der beruflichen Grundbildung vor einer umwälzenden Veränderung“, sagte Reinhard Bähre, Oberstudiendirektor der Berufsbildenden Schulen Fredenberg. Er bezog sich auf Pläne des Kultusministeriums, das dem Mangel an Lehrstellen mit einer Schulung der Ausbildung begegnen will. Jugendliche ohne Lehrvertrag würden dann ausschließlich in Fachschulklassen ausgebildet, ohne von den Vorteilen der dualen Ausbildung – eine Kombination der beiden Lernorte Betrieb und Schule – zu profitieren. Gegen diese Planung wollen sich sowohl Betriebe als auch Schulen zur Wehr setzen. „Die momentane Entwicklung in der Bildung hat mit Ökonomie zu tun. Das kann nicht der Königsweg sein“, so Bähre.
Quelle: Salzgitter-Zeitung vom 3.9.07