Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat mit einer Umfrage das „Zahlungsverhalten der Handwerkskunden“ untersucht. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass sich das Zahlungsverhalten der Auftraggeber in den letzten Jahren verschlechtert hat. Zu den nachlässigen Zahlern zählen gewerbliche und auch öffentliche Auftraggeber. Die Befragten bescheinigten 44 Prozent der gewerblichen und über 36 Prozent der öffentlichen Auftraggeber eine Verschlechterung bei der Zahlungsmoral. Lediglich zwei Prozent der Auftragnehmer stellten eine Verbesserung fest. Nur ein sehr geringer Prozentsatz kann die Zahlungsmoral der Auftraggeber mit gut oder sehr gut angeben.
Vorbildlich schneidet hingegen die Privatkundschaft ab. Festgestellt wurden zudem starke regionale Unterschiede: Während in Westdeutschland die Auftragnehmer mit den öffentlichen Auftraggebern unzufriedener sind, beklagen ostdeutsche Handwerksbetriebe eine deutlich schlechtere Zahlungsmoral der gewerblichen Auftraggeber. Die Bau- und Ausbauhandwerke sind ebenso wie die Kfz-Branche am stärksten von der schlechten Zahlungsmoral betroffen.
Der Hauptgrund für die Unzufriedenheit über das Zahlungsverhalten der gewerblichen und öffentlichen Auftraggeber ist verspäteter Zahlungseingang. Fast die Hälfte der Betriebe muss länger als 30 Tage auf die Zahlung warten, jeder dritte Unternehmer durchschnittlich bis zu 60 Tage.