27.09.2004

Über eine Million Euro Bußgelder wegen Schwarzarbeit

Der Regierungsbezirk Braunschweig ist nach Aussage des Ministeriums bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit führend in Niedersachsen.

Um rund 7 Prozent ist die Zahl der neu eingeleiteten Verfahren im Regierungsbezirk Braunschweig gestiegen. Das geht aus dem Bericht zur Bekämpfung der Schwarzarbeit in Niedersachsen für 2003 des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums hervor. Die Zahl der erlassenen Bußgeldbescheide ist leicht, nämlich um ca. 2 Prozent, gesunken.
Die Summe der festgesetzten Bußgeldern beträgt in Niedersachsen 3,2 Millionen Euro. Im Regierungsbezirk Braunschweig liegt die Höhe der festgesetzten Bußgelder bei über einer Million Euro. Braunschweig ist gegenüber den anderen Regierungsbezirken somit führend bei der Verhängung der Bußgelder. Die einzelnen Bußgelder sind wieder überwiegend im Baugewerbe festgesetzt worden. Im Kammerbezirk Braunschweig ergibt sich folgendes Ergebnis:

Landkreis Goslar: 65 Bescheide 318.882,18 Euro Bußgelder
Stadt Salgitter: 28 Bescheide 81.000,00 Euro Bußgelder
Landkreis Wolfenbüttel 3 Bescheide 18.400,00 Euro Bußgelder

Die Handwerkskammer Braunschweig sowie die Kreishandwerkerschaften im Kammerbezirk sind nach wie vor bemüht, sämtliche gesetzliche Möglichkeiten zur Schwarzarbeit Bekämpfung auszuschöpfen und die zuständigen Behörden bei der Verfolgung und Ahndung der Schwarzarbeit zu unterstützen. Besonders die Zusammenarbeit zwischen der Kreishandwerkerschaft Goslar und der seitens des Landkreises Goslar eingesetzten Ermittler hat sich positiv gestaltet.

Zahlen und Fakten zur Schwarzarbeit


  • Schwarzarbeit macht in Deutschland 17,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus (1995: 13,9 Prozent).

  • Das entspricht 370 Milliarden Euro (1995: 241,1 Mrd. Euro).

  • Im Vergleich von 21 OECD-Staaten liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Spitzenreiter ist Griechenland mit 28 Prozent vom BIP, positives Schlusslicht sind die USA, wo die Schwarzarbeit nur 8,6 Prozent des BIP ausmacht.

  • Eine Stunde Schwarzarbeit kostet rund Euro 20,-, eine korrekt abgerechnete Stunde dagegen 50,- bis 70,- Euro.

  • Für die Sozialkassen bedeuten 10.000 reguläre Jobs weniger ein Einnahme-Minus von 122 Millionen Euro.

  • Für die Finanzämter bedeutet dies ein Einnahme-Minus von 48 Millionen Euro.

  • Die Berufsgenossenschaften stehen für Unfälle auf deutschen Schwarzbaustellen mit schätzungsweise 1,4 Milliarden Euro pro Jahr gerade.

  • Besonders betroffen von Schwarzarbeit im Handwerk sind das Baugewerbe, das Kfz-Gewerbe und die Friseure.